Deutsche Staatsoper Berlin
Objekt:Deutsche Staatsoper Berlin
Unter den Linden 7
10117 Berlin
Technische Gebäudeausrüstung
Sanierung
Architekt:hg merz
Architekten Museumsgestalter
Hauptstraße 8
10827 Berlin
Referenz:Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt
Fehrbelliner Platz 2
10707 Berlin
030 – 90139 3235
Bauherr:Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen
Fehrbelliner Platz 2
10707 Berlin
Gesamtkosten:
(brutto)
440.000.000,- €
Anlagengruppe
1, 2, 3, 4, 5 und 8:
davon
61.000.000,- €
davon
Anlagengruppe
4 und 5:
22.000.000,- €
Bearbeitungszeit:2009 bis 2022
Projektstufen:HOAI § 73, LPH 2 – 9

Projektbeschreibung:

Das Baugrundstück liegt zwischen der Straße Unter den Linden, der Behrenstraße und der Französischen Straße und dem Bebelplatz.

Das Ensemble der Deutschen Staatsoper Unter den Linden bildet zusammen mit den historischen Gebäuden der St. Hedwigskathedrale, des Kronprinzenpalais und des Prinzessinnenpalais die Umgebung des südöstlichen Bebelplatzes.

Das bestehende Ensemble der Staatsoper gliedert sich in die folgenden Gebäudeteile:

Opernhaus

Intendanzgebäude

Magazingebäude

Verbindungstunnel zwischen Opernhaus und Intendanzgebäude

Opernhaus:

Das Opernhaus wurde als erstes frei stehendes Musiktheater 1743 nach Plänen von Wenzelslaus von Knobelsdorff als Bestandteil des Forum Fridericianum errichtet.

Im Laufe des 18. und 19. Jahrhunderts wurde das Gebäude der Oper mehrfach, in Folge von Bränden und zur Anpassung, an die fortschreitende Modernisierung der Spielpraxis des Opernbetriebes, um- und angebaut.

Zur Integration einer zeitgemäßen Obermaschinerie wurde 1910 der Bühnenturm erhöht. 1928 bis 29 erfolgte eine weitere tiefgreifende Umgestaltung zur Modernisierung der Bühnentechnik, in deren Folge das Bühnenhaus nach Süden verlängert wurde.

Aufgrund der großräumigen Erweiterung der Unterbühne wurden bereits zu dieser Zeit umfangreiche Abdichtungsmaßnahmen erforderlich.

1942 wurde das Gebäude durch die Bombardierungen des Zweiten Weltkrieges erheblich beschädigt, kurzfristig wieder aufgebaut und 1944 erneut durch Fliegerbomben zerstört.

Im Zuge des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg in den Jahren 1951 bis 1955 erfolgte der erneute Wiederaufbau als letzte grundlegende Baumaßnahme durch den Architekten Richard Paulick.

Durch Paulick wurde der Bühnenturm in seiner Höhe wieder reduziert, der Zuschauerraum und die wesentlichsten öffentlichen Bereiche des Zuschauerraumes wurden historisierend neu gestaltet.

Die erhaltene Konstruktion und Geometrie der Hinter- und Seitenbühnen, sowie Teile der Bühnenmaschinerie aus den 1920er Jahren wurden erhalten. In den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts erfolgte eine Renovierung des Zuschauerhauses, sowie eine teilweise Instandsetzung und Modernisierung der Bühnenmaschinerie. Dabei wurden die Raumfassungen der öffentlichen Bereiche im Wesentlichen erhalten.

Die gesamte technische Gebäudeausrüstung, sowie die Ausstattung der Bühnentechnik entspricht nicht dem Stand der Technik und den Anforderungen an einen modernen Spielbetrieb. Teilweise ist die Bühnentechnik nicht funktionsfähig. Die gesamte, fest eingebaute, technische Ausrüstung wird daher vollständig erneuert.

 

Intendanz- und Magazingebäude:

Das Intendanzgebäude wurde im Zuge des Wiederaufbaus der Oper in den Jahren 1951 bis 1955 zusammen mit dem Magazingebäude nach Plänen von Richard Paulick vollständig neu errichtet.

Das Intendanzgebäude beinhaltet die Verwaltungs- und Probenräume, die im räumlich begrenzten historischen Opernhaus nicht untergebracht werden konnten.

Das Magazingebäude dient als Lager für Bühnenbilder und Requisiten, ergänzt mit den für den Spielbetrieb notwendigen Werkstätten. Es wurde unter Berücksichtigung eines gebäudeübergreifenden Logistikkonzeptes entwickelt.

Zur Integration in den umgebenden historischen Stadtraum wurden beide Gebäude im Stil des Neoklassizismus gestaltet. Hinsichtlich der verwendeten Materialien und der hochwertigen Innenausstattung steht das Intendanzgebäude in Teilbereichen dem Opernhaus nur wenig nach, während das Magazingebäude als ingenieurmäßiger Zweckbau lediglich im Bereich der Außenfassade eine vergleichbare Qualität aufweist.

Die technischen Einrichtungen entsprechen insgesamt nicht den Anforderungen an einen effizienten, zeitgemäßen Opernbetrieb. Außerdem werden die zur Verfügung stehenden Lagerflächen nicht mehr in vollem Umfang in der ursprünglichen Form genutzt und wurden teilweise bereits in der Vergangenheit für artfremde Nutzungen, wie z.B. Ballettproberaum oder Büro- / Ateliernutzung, überführt.

Weitere Verwendung

Das Intendanzgebäude wird, seiner bisherigen Nutzung entsprechend, nach der Grundsanierung die Ergänzungsfunktionen des Opernhauses, wie Verwaltung, Kantine, Bibliothek und zum Teil auch Probenbetrieb, weiterhin aufnehmen.

Der nördliche Teilbereich des Magazingebäudes wird vollständig entkernt und innerhalb der Außenfassaden neu errichtet.

Das Magazingebäude wird zum Probebühnenzentrum.

Verbindungstunnel

Im Zusammenhang mit der Errichtung der Erweiterungsgebäude wurde als witterungsunabhängige Verbindung zwischen dem Opernhaus und dem Intendanzgebäude ein unterirdischer Verbindungstunnel errichtet.

Entsprechend seiner hochwertigen Ausgestaltung dient der Tunnel als Hauptverbindungsweg für alle internen Funktionen. Im Zuge der Grundsanierung wird die Verbindung zwischen den Einzelgebäuden grundsätzlich neu geordnet.

Die damit verbundenen Eingriffe erfolgen hauptsächlich unterhalb des öffentlichen Straßenraumes zwischen Opernhaus und Intendanz- / Magazingebäude und damit im Bereich des bestehenden Verbindungstunnels.

Elektrotechnik:

Die gesamte elektrotechnische Installation wurde demontiert und wird vollständig entsprechend aktueller Anforderungen und Vorschriften erneuert. Hierzu zählen im wesentlichen:

MS Schaltanlage

Trafos: 2 Stück à 800 kVA

und 2 Stück à 1000 kVA

NS Schaltanlage

NS Installation, Beleuchtung, EIB/KNX System

Blitzschutz- und Erdungsanlagen

Telekommunikationsanlagen als VOIP-Anlage

Such- und Signalanlagen

Hausvideosprechanlage mit Zutrittskontrolle

Zeitdienstanlagen

Uhrenanlage

Videoüberwachungsanlage

Elektroakustische Anlagen (ELA)

Fernseh- und Antennenanlagen

Breitbandkabelanlage (BK) – Anlage

Gefahrenmelde- und Alarmanlagen

Brandmeldeanlage mit Sprachalarmierung

Feuerwehrfunkanlage

Zutrittskontrollsystem

Überfallmeldeanlage

Fluchttürsicherung

RWA- und NRWG-Anlagen

Behinderten-Notruf-System

Es wird eine strukturierte Verkabelung für Daten-, Telefon-, Video- und Inspizientenanlage aufgebaut.

Vollsändige W-LAN-Abdeckung über Accesspoints.

TGA:

Seit Februar 2014 sind wir als Rechtsnachfolger der Ingenieurarge mit unseren Partnern auch hauptverantwortlich für die Anlagengruppen 1, 2, 3 und 8 zuständig.

Nach Abschluss der Leistungsphase 8 im Dezember 2017 sind wir derzeit mit der Leistungsphase 9 beauftragt.